Chronik des SV Illingen
Der SV Illingen wurde im Frühjahr 1906 im Gasthaus zum Bahnhof unter dem Namen Turnverein Illingen gegründet. Ein Protokoll zu dieser Gründungssitzung konnte nicht gefunden werden. Es ist lediglich bekannt, dass man sich noch im selben Jahr beim Gauturnfest mit 45 Mitgliedern beteiligt hat.
Man nimmt an, dass unter dem damaligen Gründungsvorstand Hugo Berner schon vor der Gründung des Turnvereins 1906 geturnt und geübt wurde. Man weiß auch, dass die Übungsstunden im Freien abgehalten worden sind, da zu dieser Zeit noch kein Raum zu Verfügung stand. Von den bekannten Gründungsmitglieder Ernst Fischer, Eugen Gayer, Robert Kümmerle, Christian Kaiser, August Fiess, Fritz Hack, Kurt Heiniger und noch einigen anderen weiß man nicht wer Übungsleiter war bzw. die Übungsstunden geplant hat.
In den Jahren vor dem ersten Weltkrieg waren die Illinger Turner bei allen Festen des damaligen Enzgaues vertreten. Nach der erfreulichen Entwicklung der Turner hat die Gemeinde Illingen die Benützung des Schafstalls im Winter und bei schlechtem Wetter gestattet.
Hugo Berner war bis 1919 1.Vorsitzender,es kann also davon ausgegangen werden, dass einige "daheimgebliebene Mitglieder" das Vereinsleben aufrechterhalten haben.
Schon kurz nach Kriegsende konnte der Turnverein seine Übungsstunden wieder aufnehmen. Ernst Fischer wurde 1. Vorsitzender und im gleichen Jahr wurde eine Fußballabteilung gegründet.
Es kamen die Leichtathleten hinzu, aber die damalige Geldentwertung hat trotz größten Anstrengungen den Sportbetrieb beträchtlich eingeschränkt. Obwohl Fußball und Leichtathletik schöne Erfolge nachweisen konnten, waren die Übungsbedingungen damals sehr schlecht.
1923 wurde Emil Scheytt zum 1. Vorsitzenden gewählt und im gleichen Jahr eine Turnerinnengruppe gegründet. Man war bemüht von Seiten des Vereins mit Unterstützung der Gemeinde geeignete Übungsmöglichkeiten zu schaffen, doch fehlte hier jegliche Unterstützung und die finanziellen Mittel.
1924 war es mit viel Mühe gelungen den schlechten Sportplatz mit einer Reparatur zu verbessern. Der konnte auch im gleichen Jahr am 13.Juli 1924 mit einem Sportfest eingeweiht werden. Für den Fußball gab es einen Aufwärtsschub was sich auch in den Mitgliederzahlen niederschlug.
In dieser war auch Ernst Gühring der wohl bekannteste Sportler unseres Vereins als Torwart in unserer Fußballmannschaft.
1925 wurde Wilhelm Wimmer und Erwin Reichenbach als 1. bzw. 2.Vorsitzender gewählt. Ernst Fischer hat eine Jugendabteilung gegründet. Die Turner wurde stärker, die Jugendgruppe und auch die Fußballer hatten viele Erfolge, was wiederum zu Spannungen innerhalb der Gruppen und 1927 zur Trennung der Fußballer führte.
Bei der Generalversammlung am 19.6.1927 wurde der Verein In den Enzgau übernommen und Robert Kümmerle und Ernst Fischer zum 1. bzw.2. Vorsitzenden gewählt.
Nach einer sehr erfolgreichen Weihnachtsfeier am 15.12.1928 übernahm Fritz Hoffmann die Vereinsleitung dem 1929 abermals Robert Kümmerle folgte.1932 wurde Ferdinand Koch zum 1.Vorsitzenden gewählt und hatte diese Amt bis zum Frühjahr 1933 inne. Die politische Entwicklung 1933 hat Änderungen im Vereinsleben mit sich gebracht. Auf Initiative von Herrn Fabrikant Luig hat sich der Gemeinderat entschlossen eine Scheuer zu einer Turnhalle umzubauen. Keiner der Mitglieder hat gedacht, dass dieses Provisorium 34 Jahre bis zum Jahr 1967 halten sollte.
Nach den Anordnungen des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen musste nur noch der 1.Vorsitzende gewählt werden, es war 1933 Bürgermeister Schmid. Er konnte seine Mitarbeiter bestimmen. Auch wurde durch eine Verordnung die Verschmelzung des Turnvereins und des Fußballvereins zum TSV Illingen vorgenommen.
In diesen Jahren war der Sport sehr von der Politik geprägt. Als bis dahin 2. Vorsitzender wurde Adolf Raisch 1935 zum 1.Vorsitzenden gewählt.
1936 übernahm Paul Friedrich die Leitung des Vereins.
Von 1939 bis zum Kriegsende lag die Vereinsführung in den Händen von Wilhelm Krauth. Der Krieg war zu Ende und Deutschland am Boden. Alle Ansammlungen und Zusammenkünfte, auch der Sportbetrieb war von der Militärregirrung verboten. Erst im Herbst 1945 konnte Heinrich Dippon zusammen mit einigen Getreuen das Vereinsleben wieder erstehen lassen.
Die erste Generalversammlung fand am 20.01.1946 statt, bei der 79 Wahlberechtigte erschienen. Sie wählten Heinrich Dippon zum 1.Vorsitzenden und Willi Gassenmaier zu seinem Stellvertreter.
Dank der Unterstützung der Firma Luig, die Gleise und Loren zu Verfügung gestellt hatte und der außerordentlich große Bereitschaft der mithelfenden Mitglieder konnte schon im Frühjahr 1947 der Ausbau des Sportplatzes durchgeführt werden. Besonders erwähnt werden muss Alfred Mannhardt der in unermüdlichen Einsatz die Organisation und die Leitung der Arbeitseinsätze übernommen hat.
1950 ist im TSV das Sportfechten als neue Sportart aufgenommen worden.
1951 trennte sich die Fußballabteilung vom TSV Illingen, das heißt der größte Teil der Aktiven gründeten einen neuen Verein: VFR Illingen. Die Fußballabteilung des TSV Illingen hat stark dezimiert und unter schwierigsten Bedingungen weitergespielt.
In der Generalversammlung am 19.02.54 übernahm Ernst Holzhäuer den 1.Vorsitz des TSV Vorstandes. Heinrich Dippon wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt und Eugen Hoffmann zum 2.Vorsitzenden. Es stand das 50-jährige Vereinsjubiläum an.
In einer Vorstandssitzung des TSV Illingen 1956 hat der damalige 1.Vorsitzende Ernst Holzhäuer auf eine weitere Kandidatur bei der nächsten Generalversammlung zu verzichten. Da von allen Vorstandsmitglieder keiner bereit, die Nachfolge von Ernst Holzhäuer zu übernehmen, wurde Gerhard Maulick gebeten die Vorstandschaft bei der nächsten Generalversammlung zu übernehmen. So wurde Gerhard Maulick 1956 zum 1.Vorsitzenden gewählt.
Am 27.05.1961 kam es im Gasthaus zum Adler zur langersehnten gemeinsamen Generalversammlung. Eine Stimmenmehrheit für den heutigen Großverein SV Illingen 1906 war der Zusammenschluss und ein Meilenstein für den künftigen Verein.
In dieser denkwürdigen Versammlung wurde Gerhard Maulick zum 1. Vorsitzenden und Ernst Kilian zum 2. Vorsitzenden gewählt.
Am 16.03.1962 stellte der Reit- und Fahrverein den Antrag als neue Abteilung in den SVI aufgenommen zu werden. Mit dieser Sparte hat der Verein einen weiteren Schritt nach vorne getan. Abteilungsleiter war Rolf Knecht, sein Stellvertreter Erwin Kohler. Eine weitere Abteilung, Sport für Jedermann, wurde gegründet. Hier können auch Nichtmitglieder teilnehmen. Fritz Rieger war der Leiter der Abteilung.
In den folgenden Jahren ging es turbulent zu und standen ganz im Zeichen des Sportplatzneubaus.
1966 konnte der Hartplatz und der Umkleidetrakt im Eichwald in einer kleinen Feier mit einer Sportveranstaltung eingeweiht werden.
1967 war das Jahr der 1200-Jahrfeier unserer Gemeinde. Natürlich war auch der SVI mit einer Sportwoche beteiligt. Die neue Turnhalle wurde eingeweiht, was bei vielen unserer Abteilungen mit Begeisterung aufgenommen wurde.
Im August 1967 wurde von Ortsbaumeister Hinrich Göllner eine Handballabteilung ins Leben gerufen.
Einige Tennis interessierte Bürger und Vereinsmitglieder haben sich zusammen geschlossen und eine Tennisabteilung gegründet.
Eine Judoabteilung wurde ins Leben gerufen.
Im Jahr 1981 waren die Pläne für einen neuen Rasenfußballplatz fertiggestellt. Zusätzlich sollte ein kleiner Trainingsplatz als Rasenplatz angelegt werden. Der Bau am Vereinsheim ging weiter musste doch der obere Stock im Vereinsheim aussgebaut und fertiggestellt werden. Hier engagierten sich besonders die Mitglieder der Handballabteilung und der damaligen Judoabteilung.
Bei der Generalversammlung im Frühjahr 1982 hat sich der 1.Vorsitzende Gerhard Maulick nach 25 Jahren nicht mehr zur Wahl gestellt. Die Hauptversammlung wählte Erwin Hafki zu seinem Nachfolger. Auch Fritz Gutekunst als Kassier stand nicht mehr zur Verfügung. Als neuer Kassier wurde Martin Kiesling gewählt.
Die Versammlung ernannte auf Vorschlag des Vors. Erwin Hafki Gerhard Maulick zum Ehrenvorsitzenden.
1984 wurde der Rasenplatz mit einer glanzvollen Einweihung und dem Spiel unserer 1.Fußballmannschaft gegen die Traditionsmannschaft ehemaliger Nationalspieler angeführt von Franz Beckenbauer, Uwe Seeler, Wolfgang Overath und anderen bekannten Nationalspielern durchgeführt.
1988 wurde die neue Sporthalle eingeweiht, wobei die Handballabteilung gute Spiele gegen höherklassige Mannschaften anbot und unter anderem ein Spiel der deutschen Juniorennationalmannschaft gegen die Schweiz zeigte. Die in der neuen Halle eingebaute Zuschauertribüne war zum ersten Mal überfüllt.
Eine Badmintonabteilung wurde gegründet.
Am 6. Dez. 1989 wurde die Fitnessgruppe, am Anfang als reine Freizeitsportgruppe innerhalb des Sportvereins, gegründet. Am 21.06.1994 wurde dann die Abteilung Fitness + Gesundheit gegründet und in den Hauptverein aufgenommen.
Die Frauen der Fußball-AH trafen sich im Nebenzimmer des Vereinsheims zur wöchentlichen Gymnastikstunde unter der Leitung von Doris Müllner, während die Männer auf dem Sportplatz trainierten.
In der Jahreshauptversammlung 1992 wurde der 1.Vorsitzende Erwin Hafki von Jürgen Faisler abgelöst, der bisher 2.Vorsitzender war. Sein Stellvertreter wurde Dietmar Klose.
Leider konnte Jürgen Faisler die mit viel Elan begonnene Leitung des Vereins nur Kurze Zeit ausüben. Er starb überraschend 1994. Dietmar Klose musste in die Bresche springen und das Amt des 1.Vorsitzenden übernehmen.
1995 führte Doris Müllner den Gesundheitssport als Kurssystem ein. An den Kursen können sowohl Mitglieder des SV Illingen, als auch Nichtmitglieder teilnehmen.
1996 wurde dem SV Illingen zum ersten Mal für seinen Gesundheitssport das Gütesiegel "Pluspunkt Gesundheit.DTB" vom Deutschen Turnerbund verliehen.
1997 hat Petra Schwendemann den Vorsitz im Verein übernommen. Nun war eine Frau in die Vereinsspitze gewählt, was ganz im Zeichen der Zeit war.
Bei der Hauptversammlung im Frühjahr 2004 wurde Michael Herzig als 1.Vorsitzender gewählt. 2.Vorsitzender wurde Jochen Wahl.
Michael Herzig war kaum eingearbeitet hat er den Verein mitten im Geschäftsjahr verlassen.
Nun gab es leider wieder eine Zeit ohne 1.Vorsitzenden zu überbrücken, bis zur nächsten Hauptversammlung.
Dank eines gut eingearbeiteten Vorstandsteam konnte auch diese Zeit ohne Schwierigkeiten bewältigt werden. In der Hauptversammlung im März 2005 hat sich Roland Mannhardt als langjähriges und erfahrenes Vorstandsmitglied bereit erklärt den Posten des 1.Vorsitzender zu übernehmen.
Das Jahr 2006 stand dann ganz im Zeichen des 100-jährigen Jubiläums.